Kirchengemeinde St. Martin, Tannheim

Die Kirchengemeinde St. Martin kam 2006 zur Seelsorgeeinheit dazu und hat 1453 Gemeindemitglieder (Stand 2019).

Die Pfarrkirche St. Martin

Die Benediktinerabtei Ochsenhausen, zu deren Besitz Tannheim von etwa 1100 bis 1803 gehörte, ließ in den Jahren von 1696 bis 1698 am östlichen Ortsrand ein repräsentatives neues „Amtshaus“ – das heutige gräfliche Schloss – errichten. Als Baumeister konnte hierfür der bedeutende Vorarlberger Architekt Franz (II) Beer „von Bleichten“ verpflichtet werden.
1700/01 fügte Beer dann, wiederum im Auftrag Ochsenhausens, die neue Pfarrkirche St. Martin als Westflügel an das Amtshaus an. Sie ersetzte einen zeitgleich abgebrochenen mittelalterlichen Vorgängerbau, der nordwestlich oberhalb des Dorfes gelegen
war, wo sich bis heute der Friedhof befindet. Dem 1705 geweihten Kirchenneubau liegt das unter anderem von Obermarchtal her bekannte, sogenannte „Vorarlberger Münsterschema“ zugrunde, das Beer in Tannheim auf einen vergleichsweise kleinen, dafür aber umso zartgliedriger und weiträumiger gestalteten Raum übertrug.
Von den im Laufe des 18. Jahrhunderts in die Kirche gekommenen sechs Altären hat sich nach einer barockfeindlichen Renovierung der Jahre 1874 und 1883 leider nur der 1727/28 entstandene Hochaltar mit einem schönen Altarblatt (1716) des Malers Johann Georg Bergmüller erhalten. Noch vorhanden sind überdies die mit Säulchen und Evangelistenbildnissen geschmückte Kanzel (1707), mehrere barocke Skulpturen sowie die Deckenfresken Chrysostomus Forchners. Diese entstanden 1766/67 und ersetzten den ehedem an der Decke vorhandenen, wohl von einem Wessobrunner Künstler ausgeführten Stuckdekor. Das Innere der Tannheimer Pfarrkirche wurde letztmals 2002 restauriert.

Pfarrkirche St. Martin

Hauptstraße 10
88459 Tannheim