Kirchengemeinde St. Konrad und St. Willebold, Berkheim

Berkheim kam 2017 zur Seelorgeeinheit Rot-Iller dazu und ist zahlenmäßig ist die zweitgrößte Gemeinde mit 1831 Katholiken (Stand 2019).

Kurzer geschichtlicher Überblick

Das im Illertal gelegene Berkheim kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. So dürfte die Gemarkung bereits ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. von den Kelten besiedelt worden sein, wovon Münzfunde und eine keltische Viereckschanze in der Teilgemeinde Bonlanden Zeugnis geben.

Urkundlich erwähnt wird Berkheim im Jahre 1093 zum ersten Mal im Zusammenhang mit der Gründung des Benediktinerklosters Ochsenhausen. Zuvor gab es womöglich in Berkheim schon eine kleine Kirche oder Kapelle. Den ersten Nachweis eines Gotteshauses gibt es jedoch erst um das Jahr 1126. Denn 1126 wurde im benachbarten Rot ein Prämonstratenserkloster gegründet und Gräfin Hemma von Wildenberg stiftete dem Heiligen Norbert 1126 auch Güter und Leibeigene aus Berkheim, Eichiberch, Bonlanden und Bacheim, den vier Teilorten der heutigen Gemeinde.

Die Baugeschichte dieser ersten Kirche liegt jedoch im Dunkeln. Erst 1499 wird vom Roter Chronisten Stadelhofer berichtet, dass Abt Heinrich die Pfarrkirche in Berkheim neu erbauen ließ. 1523 kam zu dieser wohl spätgotischen Kirche der heute noch stehende Turm hinzu. Um das Jahr 1611 wurde diese Kirche renoviert. Knapp hundert Jahre später wurde dann allerdings in den Jahren 1702/1703 ein neuer Kirchenbau errichtet, der am 18. September 1705 vom Konstanzer Weihbischof Konrad Ferdinand Geist geweiht wurde. Bereits 1785 fiel diese Kirche jedoch einem Brand zum Opfer; auch das historische Geläut wurde vernichtet. Nur der Turm blieb stehen. Der Roter Konvent ließ daraufhin die Kirche im klassizistischen Stil errichten.

Das Jahr 1876 und die folgenden Jahre brachten der Pfarrkirche St. Konrad grundlegende Veränderungen. Der Chor wurde erweitert und die Sakristei im Süden angebaut. Es folgte eine komplett neue Ausmalung im Stil der Dekorationsmalerei.

Zum 700-jährigen Jubiläum des Todes des Hl. Willebold 1930 ließ man den Innenraum neu gestalten. Die bunte und vielleicht auch etwas aufdringliche Dekorationsmalerei wich einer einfachen helleren Farbgebung. Die Gebrüder Haugg aus Ottobeuren malten die Deckengemälde neu und stellten wiederum das Leben des Hl. Willebold in den Vordergrund. Im Zusammenhang dieser Umgestaltung wurden auch ein neuer Hochaltar und zwei neue Seitenaltäre aufgestellt, die Bischof Dr. Joannes Baptista Sproll weihte.

In absehbarer Zeit plant die Kirchengemeinde Berkheim die Neugestaltung des Altarraums.

 

Der Hl. Willebold

In die frühe Zeit der Verbundenheit Berkheims mit dem Kloster Rot an der Rot fielen auch die Ankunft und der Tod des Heiligen Willebold im Jahre 1230. Willebold war der Legende nach ein Adeliger aus Calw, der eine Pilgerreise nach Jerusalem unternahm. Auf der Rückreise kam er nach Berkheim, wo er in der Nacht vom  1. auf den 2. November 1230 in der Scheune der Gastwirtschaft „Krone“ starb. In dieser Nacht läuteten angeblich die Glocken der Pfarrkirche von selbst. Nach dem Tod des abgekämpften Pilgers setzte eine Wallfahrt zu dessen Grab ein. Daher wurde sein Leichnam bereits drei Jahre nach seinem Tod in die Pfarrkirche überführt. Der vorletzte Abt von Rot, Willebold Held, ließ für seinen Namenspatron in der neu errichteten Pfarrkirche 1785 ein prächtiges Grabmal aus Stuckmarmor von Künstlern der Familie Feuchtmayer errichten. Bis heute wird der Patron des Illertals sehr verehrt. Alljährlich kommen viele Pilger aus der näheren und weiteren Umgebung nach Berkheim, um beim Willeboldsfest Ende Juli dabei zu sein.

Pfarrkirche St. Konrad und St. Willebold

Hauptstraße 28
88450 Berkheim

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